Donnerstag, 20. Dezember 2007

Radiohead - In Rainbows (Bonus-CD)

Mittlerweile ist ja die Bonus-CD von Radioheads "In Rainbows" raus, und dazu will ich noch ein paar Sätze loswerden. Was ich von der eigentlichen Platte halte, habe ich ja schon ausgiebig dargelegt (s.u.). Bleibt zu ergänzen, dass die Bonus-Stücke das Gesamtergebnis des Albums ziemlich aufpeppeln.

Down is the new up hat eine warme, relaxte Stimmung und vor allem eine Melodie mit Ohrwurmcharakter. Dass Thom Yorke zum Schluss hin schon wieder den Bono-Frosch im Hals hat, tut zwar ein bisschen weh, lässt sich aber verschmerzen. Tipp: Wer ein bisschen Ahnung von Audio-Editoren hat, sollte versuchen, diese 20 Sekunden rauszuschneiden.
Bei Go slowly handelt es sich um eine dieser Radiohead-typischen, elegischen Pathos-Nummern, die im richtigen Moment durchaus für Gänsehaut sorgen. Derlei Stücke ziehen sich wie ein roter Faden durch den Backkatalog der Band. Schön ist, dass diesmal nicht ganz so dick aufgetragen wird wie teilweise auf der "Hail to the thief"-Platte. In diesem Fall war die Reduktionsmethode erfolgreich. Leider ist das ganze einen Tick zu kurz geraten, aber geschenkt.
Mein absoluter Favorit des gesamten Albums ist Last Flowers. Der Vergleich mag hinken, aber ich sehe es irgendwo zwischen dem lakonischen "No surprises" und der Live-Version von "Like spinning plates". Eine wunderschöne Melodie trifft auf ebenso minimalistische wie effektive Instrumentierung. Sehr bewegend.
Bei Up on the ladder habe ich schon einige Male besorgt nachgesehen, ob meine Boxen noch in Ordnung sind. Von der Stimmung her einigermaßen depressiv, mit einer klaustrophobischen Gitarre und einem Keyboard, das mich ein wenig an The Cure Mitte der Achtziger erinnert. Ist jetzt nicht der Hammer, aber besser als einiges anderes.
Bangers & Mash sollte man vermutlich laut in der Indie-Disco hören. Sehr dynamisch mit einer energischen Gitarre und fiebrigem Gesang.
Zu guter Letzt eine als solche durchaus geeignete Schlussnummer: 4 Minute Warning ist recht simpel gehalten, mit einer einfachen Melodie und verhaltener Untermalung. Radiohead machen ihren Frieden mit uns.
Die beiden Füller Mk1 und Mk2 haben ergeben immerhin fast 2 Minuten mehr Spielzeit und stören nicht.

Insgesamt hat "In Rainbows" nun 12 bis 13 gute bis hervorragende Stücke, die zusammen auf etwa 50 Minuten kommen - und so wird am Ende doch noch alles gut.

Nächstes Mal kein Wort mehr über Radiohead. Versprochen.

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