Donnerstag, 12. August 2010

The Slackers

Serie "Aachen Szene" für Aachener Nachrichten; erschienen am 12.8.2010

Ska, Rock’n’Roll, Reggae, Soul, Jazz und eine Prise Punk: Was unvereinbar klingen mag, bringen The Slackers aus New York nun schon seit beinahe 20 Jahren erfolgreich unter einen Hut – und nennen das Ergebnis ebenso einfach wie treffend „Jamaican Rock’n’Roll“. Morgen gastiert das Sextett, das in Aachen eine große Fangemeinde hat, im Musikbunker.

Es könnte sein, dass die Band um Bandleader Vic Ruggiero sich langsam in Aachen auskennt: Vor über zehn Jahren gastierten sie erstmals im Autonomen Zentrum und seitdem kommen sie in schöner Regelmäßigkeit zu Besuch. Im Jakobshof haben sie mittlerweile gespielt und den Musikbunker, in dem sie morgen wieder auftreten, kennen sie auch schon von innen. Der Grund liegt auf der Hand: Die Band hat in der Kaiserstadt treue Fans – die sie mit immer neuen Gastspielen belohnt.

Doch was macht die Faszination der Combo aus, die nicht nur in Aachen, sondern weltweit ihre Anhänger begeistert? Vermutlich ist es das, was sie als ihre „musikalische Vision“ beschreiben: The Slackers bringen die traditionellen jamaikanischen Spielarten Ska, Rocksteady und Reggae in einen amerikanischen Kontext. Die Band lässt Elemente aus Rock’n’Roll, Soul, Rhythm’n’Blues und auch Jazz in ihre Stücke einfließen. Man müsse sich das vorstellen, „als ob die Stones oder die Yardbirds nicht nur mit Muddy Waters, sondern auch mit Bob Marley aufgewachsen“ seien, versuchen sie ihr Vorgehen zu erklären.

Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Anhängerschaft der Slackers kaum bunter gemischt sein könnte: Rastas, Punks, Ska-Fans, Jazzfreunde und jede Menge Leute, die einfach nur Spaß haben wollen begegnen sich bei den Konzerten der New Yorker. Und alle bekommen, was sie wollen, von tanzbaren Ska-Hymnen über groovende R&B-Nummern bis hin zu fast meditativen Dub-Orgien mit improvisierten Soli. Das alles dargebracht mit einer Spielfreude und einem Groove, der vom ersten Ton an ansteckend ist.

Diesmal haben Sänger Vic Ruggiero, Saxophonist „Disco Dave“ Hillyard und die übrigen Slackers wieder ein neues Album im Gepäck: „The Great Rocksteady Swindle“ ist erst im Frühling erschienen und knüpft nahtlos an die gefeierten Vorgängerplatten an. Musikalisch vielfältig wie eh und je, überzeugt Ruggiero erneut mit mal persönlichen, mal politischen Texten, Ohrwurm-Melodien und feinstem New Yorker Akzent.

Wer Lust hat, seinen musikalischen Horizont mit einer ebenso unorthodoxen wie mitreißenden Mischung aus verschiedensten, traditionellen Stilen zu erweitern, dürfte also morgen ab 20.30 Uhr im Musikbunker gut aufgehoben sein. Da darf man dann auch das Kalenderblatt – es ist Freitag, der 13. – getrost vergessen.

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