Donnerstag, 1. Juli 2010

Laura Stevenson and the Cans

Serie "Aachen Szene" für Aachener Nachrichten; erschienen am 1.7.2010

Am kommenden Montag kehrt im Autonomen Zentrum Ruhe ein, vorübergehend zumindest. Der Grund: Laura Stevenson and the Cans sorgen mit feinsinnigem Indie Pop für das Kontrastprogramm in der Bunkeranlage, in der es sonst eher lautstark zugeht. Und die sonst so harten Jungs können endlich einmal ihre Freundinnen mitbringen.

Bevor hier ein Missverständnis entsteht: Laura Stevenson and the Cans können auch richtig rocken, es handelt sich schon um eine richtige Band mit Stromgitarren und Schlagzeug, und nicht wenige ihrer Stücke haben durchaus erdigen, schrammeligen Indie-Charakter. Dank ihrer überaus natürlichen, ungekünstelten Ausstrahlung sind Laura und ihre Jungs daher auch in Punk-Kreisen gern gesehene Gäste, wenn der Abend mal etwas entspannter angegangen werden will. Stevensons Mitwirkung in dem Punk-Kollektiv „Bomb the Music Industry“ tut in Sachen Subkultur-Integrität da wohl ihr Übriges.

Am überzeugendsten jedoch ist die 26-jährige Sängerin aus New York in der klassischen Singer-Songwriter-Pose: Wenn Stevenson sich selbst nur mit der Akustikgitarre begleitet, entfaltet ihre sanfte, natürliche Stimme ihre ganze Wirkung. Da dürfen dann auch schon mal Streicher ins Spiel kommen, ohne dass die Angelegenheit zu pathetisch wird. In solchen Momenten lässt sie mit ihrem mädchenhaften Timbre und ihren durchaus nicht immer fröhlichen Geschichten eine gewisse Intimität zu, die bewegt. Den einen oder anderen mag Stevenson mit solchen Stücken an die frühe Cat Power oder an Bon Iver erinnern.

Gemeinsam aktiv sind Laura Stevenson and the Cans erst seit gut drei Jahren, doch insbesondere in der amerikanischen Indie-Szene erlangten sie rasch Bekanntheit. 2009 schließlich stellte die Band nach diversen Singles ihr Debüt-Album mit dem schlichten Titel „A Record“ fertig und die folgende Tour führt sie nun erstmals auch nach Europa.

Wer angesichts des heißen Sommerwetters Lust hat, einen Abend im Bunker des AZ’s zu verbringen, auf dass ihm dort ein wenig warm ums Herz werde, dem seien Laura Stevenson and the Cans dringend empfohlen. Und nein, am kommenden Montag steht in Südafrika kein Spiel auf dem Plan. Los geht’s um 20 Uhr.

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